Therapie
Für die gezielte Therapie sind vier Parameter von Relevanz:
1. Die Ursache der Erosionen
2. Das Ausmaß des bereits eingetretenen Zahnhartsubstanzverlustes
3. Die Progredienz, d.h. die Geschwindigkeit des Voranschreitens der Erkrankung
4. Das Lebensalter des Patienten.
Grundsätzlich muss bei jeder Form der Therapie die Ursache der Erosionen möglichst abgestellt werden, d.h. bei intrinsisch verursachten Erosionen ist ein Internist zu konsultieren und die Funktionsfähigkeit der Magenpförtner zu untersuchen bzw. sind bei Essstörungen psychotherapeutische Hilfe hinzu zuziehen. Sind es hingegen extrinsisch verursachte Erosionen ist eine entsprechende Umstellung der Ernährungsgewohnheiten bzw. der Medikation indiziert.
Die Therapie der eingetretenen Zahnhartsubstanzdefekte ist in Abhängigkeit von Ausmaß und Progredienz der Erkrankung in Relation zum Alter des Patienten zu sehen. Bei geringem Ausmaß und langsamer Progredienz sind meist schon die Bekämpfung der Ursachen (s.o.), Verlaufskontrollen und ggf. zusätzliche Fluoridierungsmaßnahmen zur Reduktion der Säurelöslichkeit des Schmelzes ausreichend.
Sind die Verluste schon weiter fortgeschritten und ist Dentin exponiert, reicht bei kleineren Defekten die Versorgung mittels rein additiv, also noninvasiv aufgebrachten, adhäsiv befestigten Compositen (vgl. Bild unten).
Ist es hingegen zu weit fortgeschrittenen Zerstörungen der Zähne gekommen, müssen minimalinvasiv-rekonstruktive Maßnahmen zum Einsatz kommen. Hier haben sich adhäsiv befestigte sog. Table-Tops oder Teilkronen aus hochfesten Disilikat-Keramiken bewährt vgl. Bilder unten) Bei der Entscheidungsfindung für die richtige Therapie, spielt das Lebensalter des Patienten dahingehend eine Rolle, dass eine altersgerechte, nutzungsbedingte Reduzierung des Zahnschmelzes bei der Beurteilung des erosiv bedingten Substanzverlustes zu berücksichtigen ist.